Verhütung ohne Hormone: Alternativen zur Pille

Vorab sei gesagt, dass meine eigene Verhütung über 10 Jahre aus den Hormone der Antibabypille bestand. An Anfang hatte ich zwar ziemliche Schwierigkeiten eine Pille zu finden, die für mich damals ohne merkbaren Nebenwirkungen war. Aber nach dem 6. Anlauf hatte ich mich mit der auf Hormonen basierte Verhütung meinen Frieden geschlossen. Verhütung ohne Hormone oder Alternativen zur Pille kamen mir mit 15 nicht in den Kopf!

Nach der zweiten Schwangerschaft musste ich mich wieder mit der Frage nach der Empfängnisverhütung befassen. Da für mich eine Spirale nicht in Frage kam und eine Vasektomie zu endgültig ist, habe ich mich wieder hinleiten lassen, die Pille zu wählen.

Allerdings waren die Nebenwirkung wie Stimmungsschwankungen, depressionsähnlicher Zustand, Aggression oder starke Schmerzen bei der Ovulation (Eisprung) sehr ausgeprägt. Natürlich habe ich nicht gleich nach dem ersten Präparat aufgegeben, aber nach dem 3. Versuch wollte weder mein Mann den nächsten Versuch starten. Also hieß es für uns: hormonfreie Verhütung.

Welche Alternativen zur Pille gibt es?

Das Kondom

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Das Kondom ist eine sehr dünne Latexhülle.  Es ist das einzige mechanische Verhütungsmittel für den Mann. Kondome gibt es mittlerweile in allen möglichen Farben, Größen, Materialstärken und sogar in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen.

Anwendung: Die dünne Latexhülle wird kurz vorm Geschlechtsverkehr vorsichtig aus der Verpackung genommen. Man drückt vorne aus dem Zipfel für Luft raus und rollt das Kondom über das erigierte Glied. Nach dem Samenerguss muss das Glied im erigierten Zustand aus der Scheide gezogen werden. So kann gewährleistet werden, dass keine Samen in die Scheide gelangen.

Vorteile:

  • Richtig angewendet schützt das Kondom zu über 99% vor einer ungewollten Schwangerschaft.
  • Zusätzlich schützt das Kondom vor Krankheiten, die durch Sex übertragen werden.

Nachteile:

  • Das Kondom kann abrutschen oder sogar platzen.
  • Einige empfinden das Kondom am unangenehm, da es den direkten Hautkontakt verhindert.
  • Fingernägel sowie kantige Gegenstände (zb in der Kosmetiktasche) können das Kondom beschädigen.
  • Durch falsche Aufbewahrung (zu viel Wärme) können Kondom brüchig werden.

Das Diaphragma

Das Diaphragma auch bekannt als Scheidenpessar ist eine flexible, dünne Silikonschale, die von einem Ring umrandet wird und mit einem Verhütungsgel bestrichen wird.

Anwendung: 

Das Diaphragma wird in Verbindung mit dem o.g. Verhütungsgel benutzt. Vor jedem Geschlechtsverkehr wird das Verhütungsgel, nach Gebrauchsanweisung, auf das Diaphragma aufgetragen. Das Diaphragma wird vor dem Muttermund geschoben. Die Innenseite ist nach dem Einsetzen dem Muttermund zugewandt. Die Anwendung bedarf etwas Übung.

Vorteile:

  • Es kommen keine Hormone zum Einsatz.

Nachteile:

  • Die Passgenauigkeit vom Diaphragma muss vom Gynäkologen nachgeprüft werden.
  • Unverträglichkeit vom Gel.
  • Die Anwendung bedarf Übung.

Das Femidom

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Das Femidom ist das Kondom für die Frau. Ein Femidom ist ein dünner Schlauch aus reißfestem Kunststoff. Zusätzlich sind an beiden Ende zwei Ringen angebracht.

Anwendung:

Der Ring vom geschlossenem Ende wird tief in die Scheide eingeführt. Der zweite Ring liegt wird ausserhalb der Scheide angebracht über die Schamlippen angebracht. Der zweite Ring sollte beim Einführen festgehalten werden, damit das Femidom nicht verrutscht. Femidom darf genau wie das Kondom nur einmal verwendet werden.

Vorteile:

  • Schutz vor Krankheiten, die durch Geschlechtsverkehr übertragen werden können.
  • Das Femidon ist einfach in der Handhabung.
  • Es lässt sich vor dem Geschlechtsverkehr einführen.
  • Das Femidom ist weder wärme- noch feuchtigkeitsempfindlich.
  • Das Material

Nachteile:

  • Es besteht die Gefahr, dass das Femidon während des Geschlechtsverkehrs in die Scheide rutscht
  • Die Frau muss erstmal sich mit der Handhabung vertraut machen
  • Kosten für die Anschaffung
  • Das Femidon kann von einigen beim Geschlechtsverkehr als störend empfunden werden

Die Kupferspirale

 

Der Hauptbestand der Kupferspirale ist Kunststoff, wobei um den Schafft ein Kupferdraht gewickelt ist. Das Kupfer wird während der „Tragedauer“ ständig in kleinsten Mengen abgegeben. Das Kupfer verändert sich der Schleim im Muttermund. Die Samenzellen haben es schwer zur Eizelle zu kommen. Sollte es doch zu Befruchtung kommen, sorgt das Kupfer für eine Störung beim Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Das verhindert das Einnisten einer befruchteten Eizelle.

Anwendung: Die Kupferspirale wird von einem/einer Arzt/Ärztin eingesetzt und verbleibt in der Regel je nach Modell zwischen 3-10 Jahre in der Gebärmutter.

Vorteile:

  • Anwendungsfehler sind ausgeschlossen, da das Einsetzen von einem Arzt erfolgt.
  • Durch die Verbleibdauer muss man sich lange Zeit ( ca. 3-10 Jahre lang) keine Gedanken um die Verhütung machen.

Nachteile:

  • Trägerin von Kupferspiralen berichten über Verstärkung/Verlängerung der Monatsblutung.
  • Zusätzlich kann die Monatsblutung schmerzhafter sein.
  • Hohen Anfangskosten.
  • Es kann ganz selten zu einer Entzündung vom Unterleib kommen. Wird diese nicht ärztlich behandelt, kann die Frau unfruchtbar werden.
  • Für die Anwendung/Legung der Spirale ist man als Frau abhängig vom Arzt.
  • Der Verhütungsschwamm schützt nicht vor Krankheiten, die durch den Geschlechtsverkehr übertragen werden.
  • Bei Kupferallergie oder Kupferunverträglichkeit kommt diese Verhütungsmethode nicht in Frage.

Der Verhütungsschwamm

Ein Verhütungsschwamm ist ein Schwamm aus Kunststoff. Der Schwamm wird immer in Verbindung mit einem Spermizid verwendet.

Anwendung: Der Verhütungsschwamm wird in eine samenabtötende Flüssigkeit getränkt. Danach wird der Schwamm wie ein Tampon eingeführt und vor den Muttermund geschoben. So verhindert der Schwamm das Eindringen der Samenzellen in die Gebärmutter und das Spemizid sorgt zusätzlich dafür, dass die Samenzellen absterben. De Schwamm sollte erst 6 Stunden NACH dem Geschlechtsverkehr entfernt werden.

Vorteile:

  • Der Verhütungsschwamm muss nicht extra angepasst werden.

Nachteile:

  • Einige Anwenderinnen oder/und deren Partner reagieren allergisch auf den Schwamm oder das Spermizid.
  • Der Verhütungsschwamm schützt nicht vor Krankheiten, die durch den Geschlechtsverkehr übertragen werden.
  • Anwenderinnen haben ein höheres Risiko für Harnwegsinfektionen.

Die Kupferkette

Der Aufbau der Kupferkette kommt ganz ohne Kunststoff aus. Bei der Kupferkette werden einfach Kupferringe an einem Faden einander gereiht und werden dann in der Gebärmutter verankert. Das Kupfer wird während der „Tragedauer“ ständig in kleinsten Mengen abgegeben. Das Kupfer verändert sich der Schleim im Muttermund. Die Samenzellen haben es schwer zur Eizelle zu kommen. Sollte es doch zu Befruchtung kommen, sorgt das Kupfer für eine Störung beim Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Das verhindert das Einnisten einer befruchteten Eizelle.

Anwendung: So wie die Kupferspirale wird die Kupferkette durch eine Gynäkologin /einen Gynäkologen eingesetzt.

Vorteile:

  • Die Kupferkette kann schon jungen Mädchen als Verhütungsmethode gewählt werden, da die Anzahl der Kupferringe variabel ist. Mit der variable Länge ist sicher gestellt, dass die gesamte Gebärmutter mit Kupferionen versorgt wird.
  • Die Kupferkette hat eine lange Anwendungsdauer ca. 5 Jahre.

Nachteile:

  • Die Anwenderinnen sind abhängig von der Gynäkologin um die Kupferkette einzusetzen und diese wieder zu ziehen.
  • Damit die Kupferkette eingesetzt werden kann, braucht die Gebärmutter eine bestimmte Mindestdicke.
  • Die Kupferkette schützt nicht vor Krankheiten, die durch den Geschlechtsverkehr übertragen werden.
  • Hohe Anschaffungskosten (180-400 €)
  • Bei Kupferallergie oder Kupferunverträglichkeit kommt diese Verhütungsmethode nicht in Frage.

Portiokappe

Die Portiokappen gibt es in unterschiedlichsten Formen. Sie werden aus dünnem Latex oder Silikon hergestellt und haben eine Wölbung. Die Kappe wird in der Regel kurz vorm Geschlechtsverkehr eingeführt.

Anwendung: Es gibt unterschiedliche Positionen, in denen die Kappe in die Scheide eingeführt werden kann. Mit der Zeit lernt man die beste Position für sich kennen. Vor dem Einführen der Kappe ist es sinnvoll zusätzlich ein Spermizid auf den Rand der Kappe rauf zu schmieren. Nach dem Geschlechtsverkehr muss die Kappe mindestens 8 Std. im Körper verbleiben, damit gewährleistet ist, dass keine Spermien den Muttermund passieren. Nach Gebrauch soll die Kappe mit lauwarmen Wasser abgespült werden.

Vorteile

Nachteile

  • Es kann sein, dass es keine Kappe gibt, die fest genug sitzt, dann ist die Kappe nicht das geeignete Verhütungsmittel.
  • Es bedarf etwas Übung die Portiokappe einzuführend.
  • Die Portionkappe bietet keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten.
  • Einige Fragen können allergisch auf das Spermizid reagieren.

Im Zyklus einer Frau gibt es in der Regel nur fruchtbare 6 Tage, in denen eine Schwangerschaft passieren kann. Fruchtbar oder nicht? Eine Eizelle hat nur eine kurze Lebensdauer von max 18 Stunden. Spermien können während dessen bis zu 5 Tage in Deinem Körper überleben. In diesen 5 Tagen können sich die Spermien bewegen und eine Eizelle befruchten. Macht unterm Strich 6 fruchtbare Tage pro Zyklus. Die Frage nach den fruchtbaren Tagen hängt also von Deinem Eisprung ab.

Wer seine fruchtbaren Tage bestimmen möchte, kann er dies mit einer manuelle Rechenmethode/Messmethode machen oder Du ersparst Dir die Arbeit und überlässt die Rechnerei einem Zykluscomputer. Klick auf den Artikel:

Verhütung ohne Hormone mit Hilfe vom Zykluscomputer

Im dem Artikel habe ich detailliert aufgeschrieben, wie der hochmoderne Zykluscomputer Dir Deine fruchtbaren Tage berechnet.

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