Mein Hamster Rad #

Wie der Alltag fast jeder Mama ist auch mein Alltag
stressig. Das ist nichts Neues. Das auszusprechen oder jeden Tag aufs
Neue zu erleben, ist eine ganz andere Sache.

 Vielleicht liegt es an der Übermüdung, weil der wichtige
nächtliche Schlaf seit nun mehr als 6 Wochen quasi nicht vorhanden ist.
Vielleicht liegt es an dem eigenen Anspruch, den ich an mich als Mama habe.
Vielleicht auch an der Perfektion der Außenwelt.

Aber ich bin unendlich erschöpft.

Unser Tag beginnt meist mit Geschrei. Seitens unserer Großen
oder meinerseits. Wieso? Weil Sophie morgens schon das ganze Haus weckt. Türen
werden zugeschlagen, es wird überall Licht angemacht, Spielsachen werden aus
der Kiste geworfen und nicht herausgenommen etc… Ich versuche bitte sie
immer im netten normalen Ton leise zu sein…mit großem Erfolg, NICHT!

Da dieses Morgenritual sich schon länger hinzieht, passiert
es oft, dass ich keine Kraft oder ist es eher die Geduld, die mir fehlt
habe sie nett zu bitten. Meist hat sie schon die kleine Schwester geweckt, die
gerne noch länger geschlafen hätte. Dann bitte ich nicht mehr, sondern brülle
ich sie an. Darauf reagiert sie dann. Bitte ich sie im normalen Ton leise zu
sein, ihre Schwester loszulassen, sich bitte anzuziehen, aufzuräumen etc.
passiert wie so oft NIX!

Aber ich habe keine Lust mehr, keine Lust auf Schreien,
keine Lust auf den Streit, keine Lust auf Diskutieren. Es tut mir in der Seele
weh sich mit meinem Kind zu streiten.

Aber ich weiß nicht was ich noch machen soll. Schlaf, der
hier kein Zuhause findet, ist so unfassbar wichtig und ich bekomme einfach zu
wenig davon. Dabei gehe ich schon um 20:00 Uhr ins Bett, damit ich mit Schlaf
der Erschöpfung entgegen treten kann. 
Allerdings ist es so, dass wenn ich nachts um 3 Uhr geweckt werde, ich
dann mind. 1-1,5 h brauche um einzuschlafen. Dann klingelt bald entweder der
Wecker von meinem Mann oder die Große steht um 5 Uhr auf. Jetzt könnte man
meinen ich muss meinem Mann mehr einbinden, damit er nachts aufsteht. Aber
genau das tut er schon (wir wechseln uns ab). Morgens nimmt er Fienchen, wenn
sie wach ist, schon mit runter, damit ich noch etwas liegen kann. Leider
bekomme ich die Mädchen nachts trotzdem mit.

Wir haben unser Bett schon zu einem Familienbett erweitert.
Mit dem Ergebnis, dass wenn die Mädchen bei uns schlafen ich auch keinen Schlaf
bekomme. Weshalb? Weil ich ständig irgendein Körperteil im Gesicht, Rücken oder
sonst wo habe.

Der Schlafmangel lässt mich einfach so ungeduldig werden und
so fliegen hier morgens schon die Fetzen…

Das ist ein zusätzlicher Punkt auf der Belastungsskala und
trägt nicht gerade dazu bei, dass es hier ruhiger/entspannter wird.

Als Mama funktioniert man oft nur. Nicht weil wir wollen,
sondern weil wir müssen.

Mittlerweile verspüre ich so eine tiefe Erschöpfung, dass
mir 1-2 Std Auszeit nicht genügend Erholung bringen.

Als Mama bist alles: Trösterin, Putzfrau, Köchin,
Taxifahrerin, Unterhalterin, Mutmacherin, Partyveranstalter und und und… Und
all das bin ich gerne, aber im Moment kann ich nicht mal 5 min alleine auf die Toilette
gehen und dieses Verlangen meiner Kinder nach mir Tag und NACHT, zerrt an mir. Wenn
es nur tagsüber wäre, aber dem ist nicht so. Und so fühle ich mich wie ein
Hamster im Rad und weiß nicht wie ich heraus komme. Schlafmangel, die tägliche
Grenzauslotung und die daraus resultierenden Streitigkeiten, der Haushalt, die
Freunde, die Familie, dann der Versuch ein zweites Standbein aufzubauen, die
Schübe der Kids, der eigene Anspruch, die eigenen Wünsche, die Pflege des
Hauses, etc… all das befindet sich in meinem Hamster Rad…

Das Schlimme oder Schöne ist, dass wir kaum Probleme mit dem
Schlaf unseren Kindern hatten. Kommt es jetzt als Bumerang zurück? Als Bumerang
dafür, dass ich mich einmal zu viel darüber geäußert habe, dass unsere Mädchen
gut schlafen.

Euer Küstenmädchen

26 Kommentare

  1. Hallo Evi,
    ich lese immer gerne deinen Blog und deine Sachen und Deko sind so schön.
    Heute will ich aber mal kommentieren 🙂
    Ich kann dich soooo gut verstehen.Schlafmangel ist ganz schrecklich und zehrt unheimlich. Ende April kam unsere zweite Maus zur Welt. 2 Wochen war alles gut und dann bekam sie 3-Monats-Koliken und zwar bis Ende Juli.(heute sage ich zum Glück abends und es war nicht so schlimm wie die Nächte die später kamen) Danach hat es eigentlich ganz gut geklappt, am späten Abend gestillt und nochmal nachts, sonst war es ruhig. Aber gegen Ende August kam die kleine Maus plöztlich ab 12/1 Uhr nachts alle zwei Stunden. Erst dachte ich, ok ein Wachstumsschub, wird sich wieder geben. Aber es wurde immer schlimmer es fing dann schon um 22 Uhr an, so dass nichts mit Vorschlafen war, zudem war sie dann oft 1 bis 2 Stunden nachts wach und hat die Kurve zum Einschlafen nicht wieder bekommen und zwischen halb 6 und halb 7 wollte sie dann aufstehen. Ich habe auch das Glück, dass mein Mann sie erstmal mit runter nehmen konnte und ich noch ein Stündchen schlafen konnte. Aber es ist einfach nicht ausreichend. Wenn man fast 3 Monate nicht mehr als 2 Stunden am Stück schläft (manchmal sogar nur 1,5 Stunden) ist man einfach müde. Seit sie nun das eigene Zimmer hat, ging es besser, einmal nachts stillen und um halb 5 in Mamas Bett und schläft da noch bis 7/halb 8 Uhr und einmal sogar durchgeschlafen (puh, das macht dann schon glücklich) aber nun ist sie seit Samstag krank mit Fieber und Husten und der Schlafmangel fängt wieder an. Meine große Maus (4 Jahre) muss da auch immer viel aushalten, weil einfach manchmal die Geduld fehlt und sie aber auch nicht beim ersten Mal mit Bitte hören will, nein auch nicht beim zweiten und dritten Mal sondern erst wenn Mama laut wird. Mir tut es dann auch immer leid und ich frage sie immer, warum muss ich denn erst schimpfen und laut werden, ich mag nicht immer schimpfen!!!
    Wahrscheinlich gehört es zum Mamasein dazu, dass man viel schimpfen muss.
    Ich denke auch manchmal, wir bekommen es jetzt Dicke, weil unsere erste Tochter so pflegeleicht war, mit 4 Monaten durchgeschlafen, beim Zahnen nichts gemerkt, außer Schnupfen nichts gehabt (zumindest als Baby). Ich war auch immer so stolz, dass die große Maus um 19 Uhr ins Bett geht und um 7 Uhr aufsteht, selten krank ist etc.
    Wir müssen so funktionieren. Was ich gerade so passend zu dem Thema finde, ist die Werbung von WickDayMed, Mama kann nicht krank machen sondern muss funktionieren. Ich finde die Werbung ganz schlimm und sehr erschreckend und man sollte wirklich mal ernst darüber nachdenken.
    So jetzt habe ich ganz viel geschrieben (ich hoffe nicht zu viel) Sorry!
    Ich kann dich verstehen und du bist nicht alleine! Ich wünsche dir, dass deine Mäuse bald wieder besser schlafen!
    Viele Grüße
    Lena

      1. Hallo Evi,

        Das Schlafentzug als Foltermethode eingesetzt wird, erzähle ich immer wieder meinem Mann, wenn er sich wundert warum ich so nervös bin.

        Ich schicke meinen Sohn (2.9) manchmal zum Papa schlafen. Dann kommt er trotzdem um 5 Uhr zu mir aber ich hatte wenigstens bischen Schlaf. Und der ist viel erholsamer als mit Kind 🙂 aber ich kann wirklich nachvollziehen wie du dich fühlst.

        Liebe Grüße
        Alexandra ?

        1. Liebe Alexandra,
          Schlafentzug ist definitiv nicht zu verachten!Wir schlafen alle zusammen in einem Bett und da kommt der Schaf das eine oder andere Mal auch zu kurz.

          Liebe Grüße
          Evi

  2. Du bist nicht alleine.ich hab heute feuchttücher geworfen,weil die kurze genau weiß,dass ich mit Babybruder auf dem wickeltisch nicht in der Lage bin sie eben mal vom Blödsinn machen abzuhalten.war erstaunlich effektiv,ich fürchte nur beim nächsten Mal wird darüber nur herzlich gelacht…

  3. Liebe Evi,
    ich folge dir schon eine Weile auf Instagramm als stille Leserin. Hier möchte ich gern etwas kommentieren. Helfen kann ich dir leider nicht, aber vielleicht sagen, dass du nicht allein bist. Ich habe vier Kinder, die glücklicherweise alle durchschlafen. Aber trotzdem bin ich einfach nur noch erschöpft. Ich bin zwar verheiratet, mein Mann hält sich aber ziemlich raus. Gut, er ist voll berufstätig und ich "Hausfrau", trotzdem sieht er nicht, dass ich 24 Stunden am Tag zumindest Bereitschaft habe…somit bleibt alles an mir hängen, nicht nur der Haushalt, einfach alles. Die Schulaufgaben, lernen, Mamataxi spielen und sämtliche Entscheidungen treffen. Seien es die Geburstagsgeschenke oder auf welche weiterführende Schule unser Sohn gehen soll. Ich bin damit überfordert. Auf mir liegt die ganze Verantwortung. Und ich merke immer wieder, ich bin am Ende meiner Kräfte. Trotzdem macht man weiter, es geht ja auch nicht anders. Und hat die Hoffnung, dass man irgendwann wieder Luft bekommt. Mir tut es nur jedes Mal so leid, wenn ich mal wieder ausraste, weil ich nie so eine Mutter sein wollte und die Kinder nicht mit böser Absicht so sind. Liebe Grüße

  4. Liebe Evi! Ich habe gerade deinen Artikel gelesen und mochte jetzt auch mal kommentieren. Ich kann dich gut verstehen, der Mamaalltag ist extrem anstrengend und fordend und ich bin auch ganz oft am Rande der Erschöpfung. Ich selber habe vier Kinder im Abstand von sieben Jahren und funktioniere seit quasi elf Jahren ohne Pause. Keine Omas in der Nähe, einen Partner, der beruflich sehr viel unterwegs ist und seit diesem Jahr drei Kinder in der Schule und damit Hausaufgaben, Lernen etc. Während ich allerdings mit zwei kleinen Kindern damals auch fast verzweifelt bin, weil ich nie fünf Minuten für mich hatte, ich es quasi persönlich genommen habe, wenn die Kinder nicht geschlafen haben etc, geht es mir jetzt besser, weil ich die Situation akzeptiert habe. Ich schlafe maximal sechs Stunden pro Nacht (und die mit mehreren Unterbrechungen), aber ich nehme es jetzt als Phase, die irgendwann vorüber geht. Nach wie vor extrem schade finde ich allerdings, dass die Schule so viel Zeit frisst und ich kaum Zeit und auch Kraft habe mal mit den Kleinen zu spielen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und versuche das Verhalten der Kinder nicht als Angriff gegen dich zu werten. Sie lieben dich so sehr und wollen dich ganz bestimmt nicht ärgern. Ganz liebe Grüße an dich!

  5. Liebe Evi, nachdem ich deine Zeilen gelesen hatte, lief in meinem inneren Auge ein Film ab. Ich sah mich dort mit meiner Familie in jungen Jahren. Als voll berufstätige Frau und Mutter wollte ich immer alles perfekt und super schön für meine Familie machen. Es gab ja auch soviel zu tun und auch soviel zu bedenken. Alles unter einen Hut zu bekommen und dabei auch noch darauf zu achten, dass auch niemand zu kurz kommt, brachten mich an den Rand der Verzweiflung und Ohnmächtigkeit. Alles war zu viel und Frust kam auf. Irgendwie musste dieser Frust dann auch aus mir raus und mein Mann und mein Sohn bekamen diesen mit voller Wucht ab. Der Bumerang kam schnell zurück. Mein Sohn reagierte genauso, wie deine kleine Maus. Ich war voller Verzweiflung und wusste nicht , wie ich darauf reagieren sollte. Alles wurde nur noch viel schlimmer .
    Nun bin ich schon Oma und habe etwas Abstand zum Mamasein mit einem kleinen Kind.
    Wenn ich so auf Instagram surfe und die schönen Dekos und die super schönen Häuser sehe, bin ich manchmal schon neidisch. Ich finde dies ganz toll, aber manchmal frage ich mich schon, wann machen die jungen Frauen dies alles. Ganau so, wie ich es früher gemacht habe. Alles muss perfekt sein und man verausgabt sich total. Dabei verliert man wirklich wichtige Dinge des Lebens aus den Augen, ganz unbewusst. Kinder reagieren ganz sensibel auf Veränderungen. Ich glaube ihre kleinen Antennen sind darauf ausgerichtet. Sie spüren , wenn es uns nicht gut geht und sie reagieren auf bestimmte Veränderungen, ob positiv oder negativ, mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mittel. Manchmal ist es ein Freudenschrei, manchmal ein Hilfeschrei.
    Deine kleine Maus merkt wahrscheinlich genau, wie es dir geht und weiß nicht damit umzugehen. Sie liebt ihre Mama, ihren Papa und ihre kleine Schwester vom ganzen Herzen! Aber manchmal bekommen wir einen Spiegel vorgehalten. Es tut weh. Ganz bestimmt. Muss denn alles so perfekt sein? Ich glaube nicht. Wichtig ist Liebe, Wärme, Geborgenheit und auch Verständnis . Dies kann man nicht kaufen. Dies gibt man und bekommt man. Dann geht es unserer Seele gut, klein oder groß.
    Jetzt als Oma , verstehe ich dies alles erst besser. Ich verbringe viel Zeit mit meiner Kleinen, obwohl ich immer noch voll Berufstätig bin. Aber diese Zeit mit meiner Kleinen möchte ich voll genießen. Ich bin viel ruhiger und ausgeglichener geworden. Mein Haushalt bleibt dann schon mal liegen. Die Zeit die wir auf dieser Welt haben ist knapp bemessen. Ich glaube , wenn man älter wird , denkt doch mehr darüber nach.
    Liebe Evi, manchmal ist weniger mehr. Du bist eine tolle Mutter. Deine Kinder lieben dich bedingungslos. Dies tun Kinder.Ich glaube wenn wieder etwas mehr Ruhe und auch weniger Stress in eurer tolles Heim eingezogen ist, wird auch deine Tochter ihr Verhalten wieder ändern. Ganz bestimmt!
    Ich wünsche euch vom ganzen Herzen noch eine schöne Weihnachtszeit! Alles wird gut.
    Ganz liebe Grüße von meiner Seite!

    Ich hoffe, ich habe dich nicht verletzt mit meinen Worten? Dies war keinesfalls. gewollt von mir

    1. Ih bin au´ch deiner Meiung, dass sie unseren Streß " riechen" und zum Teil deshab so drauf sind wie sie sind.
      Und es wird auch wieder alles gut, aber im Moment ist es nicht o und ich wollte es mir von der Seele schreiben.
      Liebe Grüße
      Evi

  6. ich glaube jede Mutti.. besonders mit mehreren Kindern kennt deine Situation..
    und hier wurde dir schon sehr gut geantwortet ..
    ist dein Große vielleicht etwas eifersüchtig??Will sie Aufmerksamkeit erregen??
    Vielleicht hat sie ja durch den ganzen Stress das Gefühl dass du sie nicht mehr so lieb hast wie sonst..
    vielleicht kannst du ein kleines Abendritual einführen.. eine halbe Stunde nur mit ihr.. kuscheln und vorlesen..zur Ruhe kommen .. ihr auch erklären dass sie doch jetzt schon eine große "Maus" ist und dir sicher gerne etwas helfen möchte..

    ich hatte 4 Kinder im Abstand von einem.. zwei.. und einem Jahr..
    dann noch einen Nachzügler 13 Jahre später 😉

    es war nicht einfach.. und dass der Mann sich nur ums Geld verdienen kümmert (die Frau ist ja daheim ) das habe ich auch kennen gelernt.. ich kann anchvollziehen was eine Posterin oben schrieb
    ich wünsch dir viel Kraft
    liebe Grüße
    Rosi

  7. Momentan helfen kann ich dir leider auch nicht. Aber ich gebe dir mal weiter, was mir eine Freundin (hat 3 Kinder und damit noch eins mehr als meinereine,die aber älter sind als meine) damals mal (anscheinend machen das alle Mütter mal durch) gesagt und was mir geholfen hat: "Pass auf, irgendwann kommt mal ein Tag, da stellst du abends fest, du hast überhaupt nicht geschimpft. Von da an wird es besser!" Und so war es dann auch wirklich!

    Was mir auch half: Wir haben damals eine Frauengruppe gegründet. Zuerst war das eine sogenannte Krabbelgruppe, wir trafen uns mit den Kindlein. Irgendwann fanden wir, dass wir mal Zeit für uns brauchten, und von da an trafen wir uns abends, wenn die Männer daheim waren und aufpassen konnten. Ohne die lieben Kleinen. Am schön gedeckten Tisch, ohne dass ständig jemand Kleines am Schürzenzipfel hing, einen Keks wollte oder ein Saftglas umschmiss, konnte man sich richtig unterhalten. Das war immer wie ein kleiner Urlaub! Frau muss zwischendurch einfach mal raus aus dem (eigentlich ja geliebten) Trott!
    Grüßles
    Ursel

  8. Hallo liebe Evi. Ich hoffe das Schreiben hat etwas geholfen Druck aus dem Kessel zu lassen. Wir sind seit Sommer diesen Jahres zu fünft. So gewünscht, so lange gehofft und gebangt. Die erste Zeit lief echt gut. Kind schlief ganz gut , erstaunlicherweise, bin ich doch bisher mit zwei Nichtschläfern “ gesegnet “ gewesen. Dann kamen aber die Nächte vor denen ich mich so gefürchtet hatte… und um sechs klingelt der Wecker…ein Kind muss JETZT auf’s Klo, die Große braucht JETZT Hilfe bei den Hausaufgaben und das Baby hat JETZT Hunger. Es wartet außerdem die Wäsche, der Einkauf, das Kochen und noch unzählige andere Dinge. Ich habe das Gefühl alles zerrt an mir , ruft nach mir, greift nach mir…manchmal möchte ich nur einfach schreiend davon laufen. An schlechten Tagen. Dann bin ich so unendlich müde, habe keine Kraft zugewandt und geduldig zu sein. Ich bin manchmal ruppig und launisch und kann mich selbst nicht leiden. Natürlich spüren das die Kinder. Das weißt du und ich auch und trotzdem reicht die Kraft an manchen Tagen nicht es anders zu machen oder? Und Abends, sofern man nicht gleich ins Koma fällt, macht man sich Vorwürfe, geht nochmal alles durch und schmiedet Pläne es besser zu machen…dann kommt die nächste Scheißnacht…mein Mann hilft so gut er kann aber es ist eben morgens an 5 aus dem Haus und kommt Abends gegen 6 nach Hause. Wir wohnen recht ab vom Schuss, d.h. für alles braucht man ein Auto. Meine zweite Tochter ist ein Frühchen mit ein paar Besonderheiten, die eben auch ihren Platz einnehmen und natürlich auch Kraft kosten. Hier gibt es gute Tage/ Phasen und schlechte. Ich versuche mich nicht zusätzlich zu martern wenn es mal kacke läuft. Wobei ich Schlafmangel als das ALLERSCHLIMMSTE überhaupt empfinde. Ich meine damit nicht mal ne schlechte Nacht oder zwei. Nein, Schlafentzug über Wochen und Monate. Eine Foltermethode wie du sagst. Bei uns regulierte es sich ( erstmal) von selbst. Ich kann übrigens auch ganz schlecht wieder einschlafen. Alles in allem bin ich natürlich trotzdem sehr glücklich mit meinen Mädels, wie du sicher auch aber ich finde es völlig legitim auch seinen negativen Gefühlen Raum zu geben. Auch wenn man auf Plattformen wie Instagramm und Co oft nur heile Welt mit ausgeglichenen, gestylten, kochenden, liebenden, bastelnden, packenden, dekorierenden immer auf das Wohl und die Bedürfnisse ihrer Kinder bedachten Supermums zu sehen bekommt. Auch wenn man eigentlich weiß, dass es nur ein kleiner Ausschnitt aus der Welt dieser Menschen ist, setzt es einen irgendwie unter Druck oder? Mich zumindest. Wie oft schwebte mein Finger schon über der Löschen-Taste….aber dann finde ich Mütter so wie du. Mit Ecken und Kanten. Personen bei denen ich mich wiederfinde, die mich inspirieren, zum lachen und nachdenken bringen. Die von den schönen Seiten des Familienlebens schreiben aber auch von den anstrengenden. So wie es eben ist . ( natürlich entscheidet jeder selbst was er von sich preisgeben möchte und das ist auch völlig ok ! ) So das war viel und ich hätte noch so viel mehr zu sagen ? so schicke ich eine dicke Umarmung und viel Kraft und kümmer mich mal um meine drei Damen. Die haben nämlich Hunger. JETZT!

    1. Liebe Johanna,

      danke für Deinen Kommentar. Genau das ist das. Habe oft das Gefühl, ich müsste mich zerreißen um alles was anliegt, zu schaffen.

      Starke Nerven und liebe Grüße
      EVi

  9. Liebe Evi Meine Mädchen sind jetzt schon groß, aber ich erinnere mich noch an genau diese Zeiten, die Du gerade erlebst. Ich kann Dir nur ganz dringend raten, mal alle fünfe gerade sein zu lassen und Dich wichtig zu nehmen. Sonst läufst du Gefahr, ernsthaft zu erkranken. Mir ist es leider so ergangen und diese Erfahrung wünsche ich niemanden.
    Kleiner Tipp: Wenn alle anderen im Bett liegen, schlafe in einem der Kinderzimmer. Ich habe mir vor vielen Jahren ein eigenes Zimmer eingerichtet und kann mich dort zurückziehen, Tür zu, Buch lesen, nähen oder in aller Ruhe schlafen, herrlich. Lg Susanne

  10. Hallo Evi!
    Du sprichst mir so aus der Seele kann dich so gut verstehen!
    Bei uns ist es seit fast 4 Monaten das gleiche Theater morgens, abends zwischendurch immer nur Ärger und Brüllerei mit der Grossen(4) sie ist so eifersüchtug auf den kleinen Mann(1)und auch nachts kommt sie ständig zu uns. Der kleine geht seit 4 Monaten gegen 7 ins Bett und wacht nach einer Stunde wieder auf und hat eine Energie für 10 und macht noch 3-4 Stunden…dann Fieber/ Magen Darm und diverse Geschichten…Bin auch völlig ausgelaugt…
    Wünsche dir viiiiel Kraft!
    Fühl dich gedrückt .
    Alles Liebe
    Kathy

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