Im Test: Reboarder, ein Kindersitz halt rückwärts

Es ist mal wieder so weit.
Nachdem ich mich schon vor zwei Jahren mit dem Thema Reboarder auseinander
setzen musste und wollte, weil Sophie aus der Babyschale rausgewachsen war
und es Zeit wurde nach dem nächsten Kindersitz zu gucken
, kommt nun auch
Linnea langsam in das Alter, dass sie aus der Babyschale in den nächsten Sitz
wechselt.

Zuerst: Was
ist ein Reboarder? Ein Reboarder ist ein Kindersitz, der in gegen der
Fahrtrichtung angebracht wird, so wie die Babyschale.

Das Thema Reboarder ist heute
mehr denn je in aller Munde. Derzeit ist im Gesetz festgehalten, dass Kinder
bis zu einem Körpergewicht von 10 Kilo rückwärts gerichtet im Auto transportiert
werden müssen. Der Transport für größeres Gewicht ist im Moment noch nicht
geregelt. Es ist nicht wichtig ob die Kinder vorwärts oder rückwärts fahren.

In Schweden gilt seit Jahren die
Pflicht sein Kind bis zu einem Alter von 4 Jahren rückwärtsgerichtet zu
transportieren. Welche Gründe hat diese Verordnung?

Laut dem schwedischen ADAC ist
das Verletzungsrisiko beim vorwärts gerichteten Kindersitz um einiges höher.
Das liegt daran, dass der Kopf der kleinen im Vergleich zum Körper ziemlich
schwer ist. Bis zum Altern von 3-4 Jahren ist die Muskulatur der Kleinen nicht
stark genug bei einem Aufprall den Kopf so zu halten wie beim Erwachsenen.
Fahren die Kinder jedoch rückwärts, werden sie beim Aufprall in den Sitz
gedrückt und die Verletzungen, die dann auftreten, sind meist wesentlich leichter.
Zusätzlich wird weniger Druck den Gurt ausgeübt, der bei einem vorwärts
gerichteten Sitz das Kind zurück hält und die Gefahr bannt durch das Auto
geschleudert zu werden.

Deshalb ist es auch nicht
verwunderlich, dass die Reboarder, die im Test sehr gut/gut abschneiden aus
Schweden kommen.

Wir durften den *Axkid Minikid*
testen
. Sophie fährt seit zwei Jahren in ihrem
Axkid Kidzone und deshalb war ich umso gespannter, was sich in den letzten zwei
Jahren in der Entwicklung getan hat. Wir haben uns bewusst für das Modell mit
der Gurtbefestigung entscheiden. Nicht jedes Auto hat ISOFIX und ob unser
nächstes Auto ISOFIX haben wird, weiß ich jetzt noch nicht.

Fange ich mal mit dem Punkt Preis/Leistungsverhältnis
an.

Während viele Reboarder gut und gerne bei 500,-€ liegen und nur bis 18 Kilo
(ca 4 Jahre) genutzt werden können, ist der Minikid bis zu einem Gewicht von 25
Kilo zugelassen, was einem Alter von ca. 6 Jahren entspricht. Kosten tut der
MiniKid nämlich ca 400,-€.

Bei Kindern unter zwei Jahren wird empfohlen den
Sitzverkleinerer mit zu bestellen, damit auch die Lütten (Kleinen) wirklich
sicher im Sitz unterwegs sind.

Während der Kidzone in beide Fahrtrichtung angebracht
werden konnte, ist der MiniKid ein reiner Reboarder und kann NUR in entgegen der
Fahrtrichtung angebracht werden. Das hängt damit zusammen, dass sobald ein Sitz
in Fahrtrichtung angebracht werden kann, dieser nicht mehr vom schwedischen
ADAC als Reboarder getestet wird.

Der Minikid hat den Plustest
bestanden (härtester Kindersitz-TEST im Schweden). Dazu muss man sagen, dass
man den entweder nur besteht oder nicht besteht.

Die Kopfstütze und die Gurte
passen sich automatisch der Körpergröße des Kindes an und müssen nicht manuell
eingestellt werden.

 Die 5-Punkt-Gurte sind in Bereich
der Schulter weich gepolstert, damit diese nicht auf der Haut der Lütten
scheuern. 

Was nicht außer Acht gelassen
werden darf, ist dass der Bezug komplett abgenommen und gewaschen werden kann.

Bei Reboarder gilt, dass die
nicht in jedem Auto verbaut werden können, somit empfehle ich VOR der
Anschaffung in die Fahrzeugliste des Sitzherstellers zu schauen, ob der
Reboarder in Eurem Auto eingebaut werden kann.

 Wer den Einbau selbst vornimmt,
dem empfehle ich das Video (
https://www.youtube.com/watch?v=n_YeW6lAVhQ) anzuschauen, denn die Bedienungsanleitung ist das Einzige, was ich an
diesem Sitz wirklich bemängle. Mit dem Video seid ihr gut davor und wenn Ihr
den Sitz richtig eingebaut habt, ist er fest. 

 Das ist auch das Problem, weshalb
die Reboarder selten in der ADAC Statistik auftauchen. Diese wertet Sicherheit
und Einbau zu je 50 %. Ein Kindersitz bringt nichts, wenn dieser falsch
eingebaut worden ist. Wenn Ihr Euch nicht sicher seid bzgl. des Einbaus, dann
geht immer in ein Fachgeschäft! Evtl. zahlt man dort 10-30 € mehr, aber jetzt
mal ehrlich, die Sicherheit seines Kindes sollte es doch das Geld wert sein,
oder?

Nun würde ich gern wissen, wie
Ihr zum Thema Reboarder steht. Schreibt es gern in die Kommentare.

Habt es fein, eure Evi aus dem
Norden

*der Axkid Minikid wurde uns
kostenfrei von Axkid zur Verfügung gestellt. Ich muss woll nicht extra
dazuschreiben, dass meine Meinung davon unbeeinflusst bleibt!

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