Blumen pressen leicht gemacht

Wer mich und meine Familie kennt, weiss, dass wir uns gern und viel in der Natur bewegen. Und genauso gern holen wir uns etwas von der Natur ins Haus! Das geht natürlich auf ganz unterschiedlichen Wegen… In diesem Blogartikel beschäftige ich mich mit dem Thema „Blumen pressen“ und was man aus den gepressten Blumen alles Tolles basteln kann.

Welche Blumen eignen sich zum Pressen?

Was passiert eigentlich bei dem Vorgang der Pressung? Das ist ganz schnell erklärt: Beim Pressen wird den Blumen die Flüssigkeit entzogen. Deshalb gilt als Faustregel: Je weniger Feuchtigkeit in der Blume enthalten ist, desto einfacher und schneller lässt sie sich pressen und trocknen. Dazu gehören beispielsweise folgende Blumen:

  • Veilchen
  • Lavendel
  • Mohn
  • Margeriten
  • Holunderblüten
  • Kornblumen

Während einige Pflanzen bei der Trocknung ihre natürliche Farbe verlieren und eher bräunlich erscheinen, erleiden diese Blumen beim Pressen kaum Farbverlust.

Hier noch einige andere Blumen, die beim Trocken nicht ihre Farbe verlieren:

  • Schleierkraut
  • Rittersporn
  • Gänseblümchen
  • Stiefmütterchen
  • Schmuckkörbchen
  • Mädchenauge
  • Heidekraut
  • Wilde Möhre

Möchte man statt der flachen, vorwiegend trockenen Blumen doch lieber dickere Blüten pressen, sollte man sich darauf einstellen, dass das Trocknen erheblich länger dauert. Kegelförmige Blumen wie Rosen oder Tulpen sind in der Regel schwieriger zu pressen. Es kommt hier auch schneller zu Schimmelbefall. Man kann jedoch einzelne Blütenblätter dieser Blumen pressen, damit man nicht vollkommen auf sie verzichten musst.

TIPP: Ein warmer Ort kann das Trocknen beschleunigen. Stellt eure Blumenpresse dafür einfach auf die Heizung oder in direktes Sonnenlicht.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Blumen zu Trocknen und zu Pressen. Ich möchte hier nun vier der gängigsten Varianten vorstellen und kurz für euch die Vor- und Nachteile zusammenfassen.

 Blumen pressen – vier Varianten

Blumen pressen mit einem Buch

Der große Vorteil dieser Variante ist, dass man keine Dinge anschaffen muss und der Vorgang sehr simpel ist. Einen dicken Schmöker hat wohl jeder zu Hause rumliegen. Zusätzlich benötigt man nur noch saugfähiges Papier, Küchenkrepp oder Toilettenpapier (hat wohl auch jeder zu Hause…grins). Man schlägt das Buch etwa in der Mitte auf und legt das Papier auf eine der Seiten. Nun folgt die Blüte und anschließend ein weiteres Papier. Das Buch wird dann einfach geschlossen und der Druck der Buchseiten und die Zeit erledigen den Rest. Ich persönlich beschwere das Buch meist noch mit zusätzlichem Gewicht, weil ich mehrere Seiten zum Pressen nutze. Alle paar Tage sollte man das Papier wechseln, damit neue Flüssigkeit aufgenommen werden kann. Bis die Blumen durchgetrocknet sind dauert es ca. zwei bis drei Wochen.
TIPP: Blütenblätter, Stiele und Blätter können die Buchseiten verfärben. Außerdem führt die abgegebene Feuchtigkeit der gepressten Pflanzen häufig zu gewelltem Papier. Verwendet daher lieber Bücher, die euch nicht allzu wichtig sind. Telefonbücher eignen sich zum Beispiel perfekt dafür!

Blumen pressen mit einer Blumenpresse

Eine Blumenpresse ist ein sehr einfaches Mittel, um Blumen zu pressen. Sie besteht aus zwei Holzscheiben, die über Schrauben zusammengepresst werden. Dazwischen befinden sich zwei Scheiben Pappe und Papier. Zu Beginn löst man die beiden Holzscheiben voneinander. Nun legt man eine Schicht Pappe auf die untere Holzscheibe und darauf ein Stück Papier. Dann kommen die Blumen auf das Papier, darauf wieder ein Blatt Papier gefolgt von der Pappe und abschließend die obere Holzscheibe. Jetzt wird die Blumenpresse nur noch vorsichtig verschraubt. Alle paar Tage kann das Papier ausgewechselt werden. Dadurch wird der Trocknungsprozess beschleunigt und verhindert, dass die Blumen braun werden. Nachteil dieser Methode ist wie beim Pressen mittels Buch, dass es viel Zeit in Anspruch nimmt. Bis die Blumen getrocknet sind dauert es ungefähr 2-3 Wochen.

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Blumen pressen in der Mikrowelle

Hierfür benötigt man 2 Keramikfliesen, Pappe, Papier und zwei Gummibänder. Die Blume kommt in die Mitte, dann jeweils von oben und unten eine Lage Papier, eine Lage Pappe und je eine Fliese. Zum Schluss werden die Fliesen mit den Gummibändern fest zusammengebunden und in die Mikrowelle gelegt. Stelle die Mikrowelle auf die niedrigste Temperatur ein. Durch zu starke Hitze verlieren die Blumen ihre Farbe und werden braun. Nach 30–60 Sekunden sollte die Konstruktion wieder aus der Mikrowelle genommen werden. Vorsicht beim Herausnehmen: Die Fliesen werden heiß! Wenn die Keramikfliesen abgekühlt sind, wiederholt man den Vorgang noch ein bis zweimal. Fertig! Der Vorteil bei dieser Variante ist die Schnelligkeit der Trocknungsmethode.

Blumen pressen mit dem Bügeleisen

Auch bei dieser Variante ist die Zeit und das benötigte Material als Vorteil zu nennen. Es geht schnell und man hat alles zu Hause. Zuerst sollten die Blumen zwischen zwei saugfähige Papierstücke gelegt und mit einem schweren Gegenstand geglättet werden. So entsteht eine leicht zu bügelnde Oberfläche.
Dann ist es wichtig, das Wasser und den Dampf des Bügeleisens ab und die Temperatur niedrig zu stellen. Anschließend wird das Bügeleisen für 15 Sekunden auf das Papier gedrückt. Es sollte ein Bügelbrett als Unterlage genutzt werden, damit ohne Probleme genug Druck ausgeübt werden kann. Der Vorgang muss nun ein paar Mal wiederholt werden. Dazwischen sollte das Papier und die Blumen immer Zeit zum Abkühlen erhalten.
Wichtig: Verarbeitet die Blüten, Blätter und Gräser erst weiter, wenn sie vollständig getrocknet sind. Im schlimmsten Fall könnten die Pflanzen sonst irgendwann anfangen zu schimmeln.
Ein kleiner Tipp von mir am Rande… Wer keine Lust hat und keine Zeit Blumen zu pressen, der kann diese auch einfach kaufen. Der Vorteil hier ist, das die Blumen super schöne Farben haben. Das bekommt man oft nicht so perfekt hin, wenn man es selbst macht.

Was tun mit den gepressten Blumen?

Ich habe tausend Ideen, die man mit gepressten Blumen umsetzen könnte:
  • Lesezeichen
  • Kerzen gestalten
  • Notizblock verschönern
  • Grußkarten
  • Tischunterlage
  • Handyhülle
  • Windlicht
  • Schmetterlinge basteln
Ein paar davon habe ich für euch umgesetzt:
In meinem Blogartikel Kerzen gestalten: 4 Ideen zum Nachmachen könnt ihr nachlesen, wie ihr mit gepressten Blumen tolle Kerzen basteln könnt. Und es gibt sogar ein kurzes DIY Video dazu!
Für das Basteln des Lesezeichens benötigt ihr folgende Materialien:
  • Laminiergerät
  • Laminierfolie A4
  • eine Kordel
  • gepresste Blumen
Ihr schneidet als Erstes die Laminierfolie in die richtige Größe. Dafür könnt ihr ein schon vorhandenes Lesezeichen als Vorlage nehmen. Achtet darauf, dass die von euch gepressten Blumen von der Größe auch in das Lesezeichen passen!
Dann faltet ihr den Streifen Laminierfolie auseinander und legt die Blumen hinein. Nun muss die Folie durch das Laminiergerät gezogen werden. Wenn ihr bei dem Gerät die Temperatur einstellen könnt, wählt eine niedrigere Stufe. 80 Grad sollten für das Lesezeichen reichen. Schlussendlich macht ihr dann nur noch mithilfe eines Lochers am oberen Ende des Lesezeichens ein Loch und befestigt dort die Kordel. Fertig!
Für das Tischset verfahrt ihr ähnlich wie beim Lesezeichen. Ihr benötigt allerdings eine Laminierfolie in der Größe A3. Dort legt ihr die gepressten Blumen hinein und laminiert die Folie. Auch hier solltet ihr darauf achten, dass das Laminiergerät nicht zu heiss eingestellt ist. Fertig!
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